Plastik für den guten Zweck
Mit Stöpseln bedürftigen Kindern helfen

- Eine ganze Menge Arbeit steckt hinter dem "Stöpsel-Projekt". Vereinsmitglied Mario Rubes bringt immer wieder gesammelte Stöpsel von der Steiermark nach Wien.
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So bekommen die Stöpsel und Verschlüsse von Plastikflaschen am Ende doch noch einen höheren Auftrag: Sie helfen Familien, die Hilfe brauchen. Und fallen so nebenbei der Umwelt nicht mehr ganz so zur Last.
GLEISDORF. Wenn Stöpsel kleinen Stöpseln helfen. Dann kann wirklich Gutes dabei rauskommen. Nämlich Hilfe für jene, die sie brauchen. Durch etwas, das gar nicht mehr gebraucht wird. Wie das gehen kann? Man wirft Plastikstöpsel und Plastikverschlüsse, die sowieso nur für den Mistkübel und eine Last für die Umwelt wären, fortan nicht mehr weg, sondern sammelt sie. Und hilft damit Kindern, die es nötig haben. Klingt einfach und ist es auch.
"Helfen statt wegwerfen" ist das Motto des gleichnamigen Vereins, der im Jahr 2020 gegründet wurde, mit dem Ziel: Stöpsel zu sammeln und damit nicht nur Plastikmüll zu vermeiden, sondern auch noch schwer erkrankte Kinder zu unterstützen. "Und das funktioniert gut", erzählt Vereinsmitglied Mario Rubes und erklärt: "Die gesammelten Stöpsel werden dann an einen Recycler verkauft und diese Einnahmen gehen dann eins zu eins an bedürftige Kinder".

- Unglaublich, wie viele Tonnen an Plastikstöpseln bereits gesammelt wurden.
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Was wird genau gesammelt?
"Wir nehmen alle Kunststoff-Stöpsel, Dreh-Verschlüsse, Verschlusskappen aus HD-PE und PP an. Das sind Stöpsel von Getränkeflaschen, Tetra-Pack Verschlüsse, verschiedene Deckel von Plastikdosen", heißt es vonseiten des Vereins. Wichtig sei dabei eben, dass das Material der Stöpsel und anderen Verschlüsse aus diesem Material seien. Metalldeckel, Bierstöpsel oder Glasdeckel dürfen nicht mit rein.
Bilder und Beschreibungen, was genau gesammelt wird und was nicht, findet man gut und übersichtlich auf der Homepage des Vereins. Auch, wer das Geld bekommt. Die Familie vom kleinen Simon zum Beispiel, der an Morbus Hunter erkrankt ist. Sie werden bei der Feldenkrais-Therapie finanziell unterstützt. Oder Hannah, die an dem Angelman Syndrom leidet und bereits viele verschiedene Therapien durchlaufen hat. Seit der Delphintherapie kann sie zumindest einige Meter weit laufen, sie ist ruhiger geworden und schläft auch besser. Leider fehlen noch die finanziellen Mittel für eine weitere.
Damit diese und noch einige weitere Kinder diese Unterstützung bekommen, dafür wird also geschraubt und gedreht. Bevor ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dann die Verschlüsse aus den zahlreichen Sammelstellen in ganz Österreich in das Lager im 22. Bezirk in Wien schaffen. Dort wird das Material in Big Bags gefüllt. Sind da genug beisammen, erfolgt die Verständigung und Abholung durch den Recycler. Dieser bezahlt derzeit pro Tonne 260 Euro.

- In Gleisdorf befindet sich die Abgabestelle seit November letzten Jahres im Rathaus.
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Abgabestellen in Gleisdorf und Weiz
"In Graz sammelt sogar eine Schule. 96,6 Kilogramm Stöpsel haben die schon gebracht", erzählt Rubes. Seit letztem November gibt es auch eine Abgabestelle in Gleisdorf im Rathaus. Dort sind seither schon rund 200 Kilogramm Plastikverschlüsse zusammengekommen. "Auch Bürgermeister Christoph Stark unterstützt die Aktion voll und ganz", freut sich der engagierte Pensionist, der auch bei sich zu Hause in Weiz eine Sammelstelle eingerichtet hat.
In der Schillerstraße 53/5, 8160 Weiz, können Stöpsel vorbeigebracht werden, wenn man Herrn Rubes kurz davor unter 0664/344 98 64 anruft. "Damit ich da auch daheim bin", sagt er motiviert. Wie lange die Aktion noch geplant ist? "Hoffentlich lange", meint er. Schließlich bräuchten die Kinder ja immer Unterstützung. "Und a Stöpsel kostet kein Geld".
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